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Ödipus hatte unwissentlich seinen Vater getötet und anschließend seine eigene Mutter geheiratet. Aus dieser inzestuösen Vereinigung gingen vier Kinder hervor: zwei Jungen, Eteokles und Polyneikes, und zwei Mädchen, Antigone und Ismene. Als sie die schreckliche Wahrheit erfuhr, erhängte sich die unglückliche Iokaste. Außer sich riss Ödipus daraufhin die goldenen Spangen von ihrem Kleid und stach sich die Augen aus. So würde er nie mehr den Tag sehen, die Nacht und die Menschen. Thebens Thron war wieder vakant. Da Ödipus’ Söhne noch zu jung waren, trat ihr Onkel Kreon die Regentschaft an. Doch Eteokles und Polyneikes waren zwei junge Heißsporne und nahmen diese Entscheidung nicht hin; sie sperrten Ödipus in ein Gefängnis, erklärten ihren Vater für tot und forderten die Herrschaft für sich.
Von ihrer Schwester Ismene erfuhr Antigone eines Tages, was sich in Theben zuletzt abgespielt hatte: Die Brüder, die sich auf dem Thron von Theben jeweils für ein Jahr abgewechselt hatten, waren zu Feinden geworden: Der Erstgeborene Eteokles weigerte sich, die Krone wie vereinbart an Polyneikes zurückzugeben. Der Krieg war unvermeidlich. Vergeblich versuchte Antigone, die beiden zur Vernunft zu bringen. Am Ende einer unerbittlichen Schlacht töteten sich die Brüder gegenseitig. Antigones Onkel Kreon übernahm schließlich die Herrschaft. Er befahl, Polyneikes eine ordentliche Bestattung zu verweigern; sein Leichnam sollte auf dem Schlachtfeld liegenbleiben. Antigone war entsetzt und beschloss, sich über das Verbot ihres Onkels hinwegzusetzen und ihren Bruder würdig zu bestatten, um ihm den Einzug ins Totenreich zu sichern